Langenargen – Apfelau – Oberlangnau – Lindau – Wasserburg – Langenargen
46 Km / 113 Hm ↑
Text & Fotos: André-S. Niedzielski
Ausgangspunkt der Radtour in Langenargen, ein Städtchen von ca. 8 T Einwohnern an der östlichen Uferstraße des Bodensees. Rentner, Pension- und Hotelangestellte und vor allem eine Armee von Urlaubern , die an diesem sonnigen Apriltag das milde Klima der Region nach einem langen und grauen Winter auskosten.

Langenargen – Schloß Montfort
Die Hauptstraße ist bereits überfüllt von Radfahrern aller Art: E-Bikes, Rennräder, Transporter mit Hündchen im Vorderkorb, auch einige Tandems. Manche Radler sind derart in Eile, dass sie fahrend fotografieren. Gebührenpflichtiger Parkplatz am Gemeinde Strandbad, obwohl die Badesaison noch lange nicht begonnen hat…dennoch am Bodenseeufer muss man sich zufrieden geben überhaupt einen Parkplatz zu finden.

Langenargen – Kabelhängebrücke
Eine frühlingsfrische Seebrise begleitet uns durch die Ortschaft bis zur bekannten Kabelhängebrücke mit einer Spannweite von 70 M über der Argen. Die Brücke, gebaut um 1896 soll angeblich als Modell für die Errichtung des Golden Gate Bridge in San Francisco gedient haben.

Optimal ausgebauter Radweg…

…an der Argen entlang
Von da an führt uns der vorzüglich markierte Radweg abseits des allgemeinen „Trouble“ an der Argen entlang, wo man angenehm auf einer festen sandigen Unterlage flussaufwärts fahren kann. Die weiten Apfelbaum Plantagen, zurzeit in voller weiß rosa Blüte sind berühmten Impressionisten Malereien des 19 Jh. ebenbürtig.

Apfelblütenmeer

Blütenpracht überall….

Dorf an der Argen – Laimnau
Nach und nach werden diese Frühlingseindrücke seltener und überlassen den Platz den Felder mit gigantischen Holzpfosten, an die 7 M hoch, an deren Füßen kleine grüne aber wertvolle Pflänzchen sich aus dem Boden wagen: der Hopfen.

…scharfer Anstieg vor Hiltensweiler

Hiltensweiler -St.Donysius Pfarrkirche
Nach dem langen geradlinigen Kurs macht der Fluss plötzlich einen Haken nach Osten, wo die Landschaft deutlich hügeliger und für den Radfahrer anstrengender wird. Oberdorf mit einigen disparaten Häusern und mehreren Blumen geschmückten stattlichen Höfen. Danach Apfelau, Laimnau und nach einem steilen Hang Hiltensweiler mit der katholischen Sankt Donysius Pfarrkirche, die einen romanischen Kern behalten hat.

Prachtvolle Höfe
Ab Oberlangnau führt der Radweg in eine ganz andere Richtung, biegt nach Süden und verlässt den Argenlauf. Es beginnt eine genussvolle Abfahrt in Richtung Bodensee mit im Hintergrund einer überwältigenden Aussicht auf die Alpenkette, noch reichlich schneebedeckt.
Kurze Pause am Degersee, wo eine Anzahl von Radfahrern sich vor dem Restauranteingang anstellen um einen Platz zu ergattern. Nichts für uns mit vollem Rucksack, ausreichend mit hausgemachten Pizzen und Gervaistaschen gefüllt! Gegen Mittag wird es außergewöhnlich warm für April.

Am Degersee
Nach dieser regenerativen Pause geht es weiter abwärts in Richtung Lindau. Schmale Landstraßen mit wenig Autoverkehr, volle schnelle Fahrt, ein echter Genuss. Hörbolz, Heugnau,Bodolz, kleine Winzerdörfer am Weg und schließlich Lindau, der einzige bayerische Hafen am Bodensee

Lindau – Lebhaftes Kaileben

Pause für alle…
Eine Stadt mit 25 T Einwohnern und einem malerischen historischen Kern. Enge blumengeschmückte Gassen, ein Sammelsurium von zum Teil bunten Boutiquen, ein animiertes Hafengelände dominiert von der prächtigen Hafeneinfahrt, eingezwängt durch den Leuchtturm in Richtung Schweiz und der bayerische Löwe in Richtung Österreich. Mitten auf dem Hafengelände, der Mangturm aus dem XII Jh. Stadt-einwärts, eine oft touristenüberfüllte Fußgängerzone deren zentrale Attraktion, das sehenswerte alte Rathaus, 1422 in gotischen Stil an-und später in Renaissance Stil umgebaut. Zur Nordseite, eine imposante überdachte Holztreppe und zur Seeseite verschiedene dekorative Malereien, mit Motiven der Stadtgeschichte. Etwas abseits der Fußgängerzone, unweit vom alten Rathaus, der Lindavia Brunnen, eine grazile Hommage an die Beschützerin der Stadt.

Altes Rathaus , Seeseite

Hafeneinfahrt: Leuchtturm und Bayerischer Löwe

Bootsverleih am „kleinen See“

…hupst
Am Westufer entlang kommt man dann auf den Bodenseeradweg nach Wasserburg, wo die gegenüber stehende mächtige schweizerische Alpenkette allein schon die Aussicht füllt.

…Wasserburg, die St.Georg Kirche

Zeppelin lässt grüßen…
Der Uferradweg durchquert mehrere Urlaubsorte die sich sehr ähnlich sind. Hotels, Luxusherbergen und einfache Pensionen, gewerbliche Wohnhäuser… für jeden Geschmack das richtige Angebot. Wenig architektonische Einheit. Zeitweise ein alter typischer Bauernhof mit breitem Vordach gegen den Schnee im Winter und für die Schattenspende im Sommer, scheint noch die Immobilienwelle mutig überstanden zu haben.

..auf dem Weg, einzelne altehrwürdige Bauernhöfen

Naturdekor inbegriffen

….bald angekommen
Nonnenhorn und wiederum Langenargen mit der markanten Festung Montfort, erbaut im 14 Jh. mit zahlreichen späteren Umbauten; optimale Lage am Seeufer wo die ersten Segelboote der Saison ihre weißen Segel stolz ausbreiten.

Langenargen, die Festung Montfort…

…und die Parkanlage

Langenargen , die Barockkirche Sankt Martin (1718-1720)
Der Wagen ist natürlich überhitzt und erst durch die Wirkung der Klimaanlage bald startbereit.
Fazit: Eine Radtour im Herzen des Bodenseefrühlings mit zahlreichen bezaubernden Eindrücken, die im touristischen Uferbereich und im in voller Blüte stehenden Hinterland entstehen können.
:
http://www.meine-velotouren.de/auf-dem-weg-zum-bodensee-der-argentalradweg/
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